REDcert2-Zertifizierung – Nachhaltigkeit in der chemischen Industrie
REDcert2 Chemische Industrie ermöglicht Herstellern von Chemikalien und den nachgelagerten Verarbeitern, fossile Rohstoffe wie Erdöl oder Erdgas durch den Einsatz nachhaltiger Rohstoffe zu ersetzen. Durch den Einsatz von alternativen Energieträgern wie Wasserstoff, Biomethan, Bio-Naphtha oder Ausgangsstoffen wie Biomasse und Abfall bzw. Reststoffen können zunehmend fossile Rohstoffe ersetzt und somit schädliche Treibhausgasemissionen reduziert werden. Zertifizierten Unternehmen, die nachhaltige Materialien in der Produktion von Chemikalien einsetzen, eröffnet sich dadurch die Möglichkeit, ihre Produkte als sogenannte „biomasse- bzw. recyclingbasierte Produkte“ zu vermarkten und entsprechend zu bewerben.
Die Anforderungskriterien des REDcert2-Standards gelten für Lieferanten und Konversionsanlagen – einschließlich vorgelagerter und nachgelagerter Unternehmen in der Chemieindustrie. Alle mit dem zertifikatsführenden Unternehmen verbundenen Betriebe und Produktionseinheiten (z.B. Einkauf, Transport, Handel, Verarbeitung), die in die Implementierung des Standards involviert sind, müssen identifiziert, gelistet und in den Zertifizierungsprozess eingebunden werden.
Vorteile einer Zertifizierung nach REDcert2 Chemische Industrie
Reputation
Durch die unabhängige Überprüfung der Nachhaltigkeit und produktbezogenen Claims leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Ressourcenwende.
Risikominderung
Minimieren Sie die Risiken in Ihrer Lieferkette durch größere Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen.
Nachhaltigkeitsclaims
Sie können Produktbezogene Claims über an einem Chemiestandort stofflich verwendete, nachhaltig zertifizierte Biomasse bzw. Abfall/Reststoffe erstellen.
Einsatz nachhaltiger erneuerbarer Rohstoffe: Beim Herstellungs- oder Kaufprozess des nach REDcert2 zertifizierten Produktes ist im Herstellungs- und Anlagenverbund nachweislich ein Anteil von mindestens 20% der für die Produktion dieses Produkts benötigten fossilen Rohstoffe durch eine äquivalente Menge nachhaltig zertifizierter Materialien zu ersetzen.
Die von der chemischen Industrie verwendeten nachhaltigen Rohstoffe für die Produktion bzw. den Austausch fossiler Stoffe muss von einem REDcert-, FSC- oder PEFC- zertifizierten Unternehmen oder aus anderen Systemen stammen, die von der Sustainable Agriculture Initiative (SAI) positiv bewertet wurden.
Für die zertifizierten Produkte müssen außerdem Richtrezepturen vorliegen. Diese definieren, welche Menge an fossilen Rohstoffen für die Produktion des jeweiligen Stoffes notwendig ist. Anstelle von Richtrezepturen können auch Ist-Rezepturen aus den vergangenen drei Jahren verwendet werden.
Massenbilanzierung anhand chemischer Wertigkeiten: Der Standard basiert auf einem Massenbilanzierungsansatz, der für großchemische Verfahren entwickelt wurde, um der Komplexität chemischer Herstellungsverfahren Rechnung zu tragen. Der Massenbilanzansatz orientiert sich nicht an der Masse der eingesetzten Rohstoffe, sondern an der chemischen Wertigkeit der einzelnen atomaren Bestandteile. Er stellt einen stöchiometrischen Bilanzierungsansatz dar, der auf einer Äquivalenzbetrachtung basiert und in einem entsprechenden Kontoführungssystem dokumentiert wird.
Wenn Sie sich für eine Zusammenarbeit mit der GUTcert entscheiden, findet ein Vor-Ort-Audit statt, bei dem die Konformität mit den Anforderungen des REDcert2 Chemie-Systems beurteilt wird. Nach erfolgreicher Prüfung der Auditunterlagen durch die GUTcert erhalten Sie ein Zertifikat, mit dem die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien gemäß REDcert2 Chemie nachgewiesen wird. Das Zertifikat hat eine Gültigkeitsdauer von einem Jahr und wird vor Auslaufen durch ein Rezertifizierungsaudit erneuert.
Wenn Ihr Unternehmen bereits nach REDcert-EU zertifiziert ist, müssen Sie nur die spezifischen REDcert2-Anforderungen prüfen lassen. Mit wenig Aufwand können Sie so für Ihr Unternehmen neue Märkte erschließen und Ihre Wettbewerbsfähigkeit immens erhöhen.
Kursangebot im Bereich Lieferketten und Nachhaltigkeitsmanagement